Eine gemeinsame landwirtschaftliche Vision kann ungenau und irreführend sein.

"Die Nahrungsmittelproduktion sollte sich bis 2050 verdoppeln, um die wachsende Bevölkerung der Erde zu ernähren." Diese Binsenweisheit hat sich in den letzten Jahren so oft wiederholt, dass sie bei Wissenschaftlern, Politikern und Landwirten breite Anerkennung gefunden hat. Jetzt stellen die Forscher diese Behauptung in Frage und schlagen eine neue Vision für die Zukunft der Landwirtschaft vor.

Eine in Bioscience veröffentlichte Studie legt nahe, dass die Produktion wahrscheinlich von 25 auf 70 Prozent steigen muss, um die Nachfrage nach Lebensmitteln bis 2050 zu decken. Die Aussage, dass wir die Menge der Weltproduktion von Getreide und Tieren bis 2050 verdoppeln müssen, wird laut Daten des US-amerikanischen Agrarwissenschaftlers Mitch Hunter am Penn State College of Agricultural Sciences nicht durch Daten belegt. Die Analyse zeigt, dass die Produktion zwar weiter steigen sollte, aber nicht so schnell, wie viele sagen.

Die Klärung der zukünftigen Nachfrage nach Nahrungsmitteln ist jedoch nur ein Teil der Geschichte. "In den kommenden Jahrzehnten wird die Landwirtschaft dazu aufgerufen, die Menschen zu ernähren und eine gesunde Umwelt zu schaffen", sagte Hunter. Die Forscher argumentieren, dass die Quantifizierung von Indikatoren den Umfang der Probleme klären wird, mit denen sich die Landwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten konfrontiert sehen wird, wobei der Forschung und der Politik besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird, um spezifische Ergebnisse zu erzielen.